Argument-Buchhandlung

Buchempfehlungen/ ARCHIV

   

Pino Arlacchi, Ware Mensch. Der Skandal des modernen Sklavenhandels
ISBN 3-492-042-45-7
Preis: 38,00 DM

Pino Arlacchi, geboren 1951 in Gioia Tauro gilt weltweit als Experte für Organisierte Kriminalität. Mit dem später ermordeten Richter Falcone arbeitete er eng zusammen im Kampf gegen die Mafia. Seit 1997 ist er stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen mit Sitz in Wien, zuständig für Internationale Verbrechensbekämpfung.

   

 


Jean Ziegler

Jean Ziegler, Wie kommt der Hunger in die Welt?
ISBN 3-570-00359-0
Preis: 32,00 DM

Jean, Ziegler, bis 1999 Nationalrat im Schweizer Parlament, lehrt als Professor an den Universitäten Genf und Sorbonne/Paris und hat sich als Schriftsteller, der unbequeme Wahrheiten ans Licht der Öffentlichkeit bringt, einen Namen gemacht. So haben etwa seine Bücher über den Finanzplatz Schweiz (z.B. "Die Schweiz wäscht weißer"; "Die Schweiz, das Gold und die Toten") heftige Diskussionen nicht nur bei den Eidgenossen ausgelöst und standen monatelang auf den Bestsellerlisten. Sein neues Buch widmet er der größten Ungerechtigkeit, die das Gesicht unseres Planeten entstellt.

   

 

Eric Hobsbawm, Wieviel Geschichte braucht die Zukunft.
ISBN:
3423308184
Preis: DM 24,50/ EUR 12,53

Taschenbuch - 365 Seiten
Erscheinungsdatum: 2001

  

 

 

Naomi Klein, No Logo!
ISBN 3-570-50018-7
Preis: 48,00 DM
Was hat die viel beschworene Globalisierung den Menschen tatsächlich an Freiheit, Vielfalt und Wohlstand gebracht? Das Ergebnis von Naomi Kleins Studie ist erschütternd. Während Großunternehmen die freie Wahl der Verbraucher propagieren, beherrschen sie mit ihren Marken die Medien und den öffentlichen Raum. Die Kosten, die sie aufbringen müssen, um ihre Marken zu managen, sparen sie bei der Herstellung der Produkte ein. In Indonesien, China, Mexiko, Vietman und auf den Philippinen produzieren sie in Freihandelszonen, in ghettoähnlich abgeschirmten "Sweatshops", frei von Steuern, Umweltauflagen und Sozialabgaben so billig, daß astronomische Gewinnspannen erzielt werden.

Naomi Kleins Kritik richtet sich an eine Gesellschaft, die es versäumt, relevante Fragen rechtzeitig aufzugreifen, und das Feld den Marketingmanagern und Werbestrategen überläßt. Die Autorin registriert aber auch eine gegenläufige Entwicklung. Sie spürt beeindruckende Aktivitäten von Menschen auf, die es nicht länger hinnehmen, daß die Dritte Welt zur Steigerung des Komforts der Ersten Welt mißbraucht wird. Je mehr Menschen das häßliche Gesicht hinter der schillernden Maske des Logos entdecken, um so mächtiger wird der Widerstand gegen multinationale Konzerne, die den Verbraucher täuschen und die Globalisierung der Arbeitsplätze zur Ausbeutung mißbrauchen.

 

   
Wolfgang Fritz Haug,
Dreizehn Versuche, marxistisches Denken zu erneuern.
ISBN: 3320020269

Taschenbuch - 180 Seiten - Dietz Verlag
Erscheinungsdatum: 2001

   

 

 

 

Robert Castel, Die Metamorphose der sozialen Frage. 
Eine Chronik der Lohnarbeit
ISBN - 3-87940-582-4
Preis: 68,00 DM

 

Vorwort 11
Anmerkungen zum Gesellschaftsvergleich 23

Erster Teil: Von der Vormundschaft zum Vertrag

1. Die unmittelbare Sicherung 31
Die primären Sozialbeziehungen 31
Die evangelische Legende 40
Mein Nächster in mein Nachbar 46
Das Organigramm der Fürsorge 54

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Susanne Letto, Die Macht der Sorge
ISBN 3-89295-705-3
Preis: 32,00 DM

Einleitung

7
Erstes Kapitel
Heideggers philosophische Intervention als Arbeit an einer neuen Form hegemonialer Männlichkeit
21
1. Heideggers "konservative Revolution" in der Philosophie 21
2. Das neue Terrain der Philosophie 25
3. Die Kritik der Bewußtseinsinstanz bei Marx, Nietzsche und Heidegger. Benennung und Entnennung der Geschlechterverhältnisse 28
4. Eine Krise hegemonialer Männlichkeit 34
5. Exkurs: Heroische Männlichkeit bei Max Scheler 38
6. Die neue Subjektinstanz. Heideggers Transformation des Intentionalitätsbegriffs 40

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Nancy Fraser, Die halbierte Gerechtigkeit. 
Schlüsselbegriffe des postindustriellen Sozialstaates.

ISBN: 3518117432
Preis: DM 23,90/ EUR 12,22

Taschenbuch - 336 Seiten - Suhrkamp, Ffm.
Erscheinungsdatum: 2001

   

 

 

Das Argument 251
Weltordnungskonflikt Nahost. Kritik der politischen Ökonomie: Methodenstreit

Editorial
335
Verlagsmitteilungen 336
Matania Ben-Artzi: Offener Brief an den Obersten Richter Israels 339
Frigga Haug: Götterdämmerung 341
Weltordnungskonflikt Nahost
Moshe Zuckermann
Bush, Sharon und die Quadratur des Kreises
343
Erich Wulff
Moshe Zuckermanns Auskünfte über Israel
352
Kolja Lindner, Urs T. Lindner, Thomas Maul
Antisemitismus und Terror. Gegen Labica
356
Friederike Habermann
Wie anders ist die Welt möglich?
369

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Das Argument 243
Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse

Editorial
755
Verlagsmitteilungen 757
Nachrichten aus dem Patriarchatb (Luise F. Pusch) 759
Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse
Frigga Haug
Zur Theorie der Geschlechterverhältnisse
761
Annie Bidet-Mordrel und Jacques Bidet
Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Verhältnisse
788
Martha E. Grimenez
Produktion, Reproduktion und Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus
799
Peter Wagenknecht
(Hetero-) Sexualität in einer Theorie der Geschlechterverhältnisse
811
Corinna Genschel
Erstrittene Subjektivität: Diskurse der Transsexualität
821

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Das Argument 242
Geburt des Biokapitalismus

Editorial
425
Volker Braun: Shakespeare-Shuttle 429
Nachrichten aus dem Patriarchat (Frigga Haug) 433
Geburt des Biokapitalismus
Wolfgang Fritz Haug
Nichts ist neu, und alles ist anders.
Zu den Widersprüchen der Globalisierung
435
1. Politik der Ökonomie
Wolfgang Fritz Haug
Fragen einer Kritik des Biokapitalismus
449
Christoph Görg und Ulrich Brand
Patentierter Kapitalismus. Zur politischen Ökonomie genetischer Ressourcen
466
Gian Carlo Delgado Ramos
Biopiraterie und geistiges Eigentum als Eckpfeiler technologischer Herrschaft: Das Beispiel Mexiko
481
Hilary Rose
Bioinformation als Ware. Die isländische Health Sector Database
495
Rolf Czeskleba-Dupont
Von der Petrochemie zur High-Tech-Bioproduktion
Historischer Kapitalismus im Übergang
515
Victor Wallis
Die Perspektive des ökologischen Sozialismus
530

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Das Argument 241
Feminismus, quo vadis?

Editorial
289
Marge Piercy: fucked duck oder lied vom verarschten liebchen 291
Nachrichten aus dem Patriarchat (Luise F. Pusch) 293
Feminismus, quo vadis?
Marlies Krüger
Feminismus um die Jahrhundertwende: Rückblick und Ausblicke
295
Sylvia Pritsch
Modernisierung und Monstrositäten
Konflikte feministischer Theorie und Kritik
311
Jutta Meyer-Siebert und Catharina Schmalstieg
(Weibliche) Existenz als Tätig-Sein in der Welt
325

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Das Argument 240
Kritik - Krise - Lernen

Editorial
145
Nachrichten aus dem Patriarchat (Frigga Haug) 147
Herbert Claas: Nachruf auf Hans Brender 148
Kritik - Krise - Lernen
Wolfgang Fritz Haug
...es kömmt darauf an sie zu verändern.
Zum Kritikbegriff marxistischen Denkens
153
Frigga Haug
Lehren und Lernen
168
Jan Rehmann
Michel Foucault und die Konstruktion
eines postmodernen Nietzscheanismus (Teil I)
153

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Editorial 1
James K. Galbraith: USA - Demokratie nach dem Muster der Konzerne 3
Nachrichten aus dem Patriarchat (Luise F. Pusch) 4
Carl Wilhelm Macke: Erinnerung an Eduard Goldstücker 6
Periodisierung des Kapitalismus
Bob Jessop
Nach dem Fordismus. Das Zusammenspiel von Struktur und Strategie
9
Sabah Almasseri, Ulrich Brand, Thomas Sablonski und Jens Winter
Raum, Regulation und Periodisierung des Kapitalismus
23
Giovanni Arrighi und Jason W. Moore
Kapitalismus in welthistorischer Sicht
43
Alex Demiovic
Hegemoniale Projekte ud die Rolle der Intellektuellen.
Gegen Verkürzungen in der Periodisierungsdiskussion
59
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Das Argument 238
Die Neue Ökonomie des Internets

Es ist gut, daß dieses Heft erschienen ist, und man sollte es lesen - warum? Täglich hören und lesen wir von neuen Wundern und Wohltaten, welche die Internet-Ökonomie für die all you ready Gesellschaft bereithält. Wenn man den Gewinnern und der Vielzahl derer die es werden wollen, Glauben schenken müßte, dann lebten wir jetzt schon in einer Welt, in der der Großteil der Menschheit sich dieser neuen Kommunikations- und Beziehungstechniken bedient. Kein Wort in diesen Selbstdarstellungen von jenen, die von der Teilhabe dieser neuen Medien ausgeschlossen sind. Wen interessiert es schon, daß über die Hälfte der Menschheit noch niemals in ihrem Leben telefoniert haben, und daß dies wirklich eines ihrer kleinsten Probleme ist. Andererseits prägt die neue Internet-Ökonomie in zunehmender Weise die Wirklichkeitszusammenhänge der westlichen Hemisphäre. Die Beurteilung und Darstellung dieser Prägekräfte ist das Thema der Doppelnummer des Arguments.

   

Oskar Negt, Arbeit und Menschliche Würde
ISBN:
3882437863
Preis: DM 56,72/ EUR 29,00

Sondereinband - 608 Seiten - Steidl Vlg., Gött.
Erscheinungsdatum: 2001

zum Autor:
Oskar Negt, geboren 1934, studierte Rechtswissenschaft, Philosophie und Soziologie, vor allem bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, und war Assistent bei Jürgen Habermas. Seit 1970 ist er Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Hannover. Zahlreiche Veröffentlichungen.

 

  

Wilfried Glißmann, Klaus Peters,
Mehr Druck durch mehr Freiheit. 
Die neue Autonomie in der Arbeit und ihre paradoxen Folgen.

ISBN: 3879758115
Preis: DM 29,80/ EUR 15,24

Taschenbuch - 200 Seiten 
Erscheinungsdatum: 2001

   

 

 

Werner/ Hans Weiss, Schwarzbuch Markenfirmen
ISBN:
3216305929
Preis: DM 41,37/ EUR 21,15

Taschenbuch - 349 Seiten, Deuticke
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Es ist schweres Geschütz, das die Buchautoren Klaus Werner und Hans Weiss in ihrem Schwarzbuch Markenfirmen auffahren. "Import von Rohstoffen aus Kriegsgebieten, Finanzierung unethischer Medikamentenversuche, Behinderung eines Entwicklungslandes bei der Herstellung und Vermarktung lebenswichtiger Medikamente, Vertrieb gefährlicher Pflanzengifte" lauten beispielsweise die Anschuldigungen gegen den Chemieriesen Bayer, der, gefolgt von TotalFinaElf und McDonalds, in der Hitliste der Bösen ganz oben rangiert. Werner/Weiss geht es jedoch nicht um die Top Ten, respektive das dreckige Dutzend. Im Visier haben sie nicht einzelne Konzerne, sondern sie feuern eine wahre Breitseite auf die bekanntesten Global Player, denen sie Machenschaften übelster Sorte vorwerfen. Und die sie damit an ihrer empfindlichsten Stelle zu treffen suchen: ihrem Ruf. Denn dies ist die Achillesferse der Marken, deren Geschäftserfolg an ihrem positiven Image in der Öffentlichkeit hängt.

Allerdings wäre das Schwarzbuch kein Schwarzbuch, würde es sich mit filigraner Beweisführung aufhalten. Bis auf zwei längere Reportagen, die sich auf Undercover-Recherchen per E-Mail stützen, schöpfen die Autoren vor allem aus Quellen zweiter und dritter Hand. Meist sind es Berichte kritischer Journalisten sowie Informationen von Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen und anderen NGOs. So bündelt das Buch vor allem die gesammelte Kritik an den Multis, geht es eher um Bestätigung von Feindbildern als um eine differenzierte Argumentation, die auch den Blickwinkel der Beschuldigten zur Kenntnis nehmen müsste. Wenn die Autoren im Vorwort versprechen, "dieses Buch wird Sie wütend machen", dann ist das also durchaus programmatisch gemeint.

 

  

Volker Storck, Die zweite Moderne - ein Markenartikel
ISBN:
3896698028
Preis: DM 25,23/ EUR 12,90

Taschenbuch - 246 Seiten, UVK Univ.-Vlg., K.
Erscheinungsdatum: 2001

 

  

Martin Riesebrodt, Die Rückkehr der Religionen
ISBN:
3406459285
Preis: DM 22,49/ EUR 11,50

Taschenbuch - 158 Seiten, C.H.Beck
Erscheinungsdatum: 200

Kurzbeschreibung
Dieses Buch wird sicherlich nicht soviel Aufmerksamkeit auf sich lenken, geschweige denn Furore machen, wie Samuel Huntingtons Kampf der Kulturen. Schade! Denn Martin Riesebrodts Kritik an Huntington entlarvt dessen Buch als das, was es ist: dürftig! Sorgfältig argumentierend entblößt er die darin entwickelte Kulturkampf-These als Mythos und zentrale Thesen als selbstwidersprüchlich und wissenschaftlich haltlos. Damit wischt er die Brisanz des Phänomens erstarkender Fundamentalismen selbst keineswegs beiseite. Vor allem übersieht er im Gegensatz zu Huntington nicht die Gefahren des "westlichen", vor allem in den USA erstarkenden protestantisch-christlichen Fundamentalismus.

Auf welche Bedürfnisse eben dieser westliche Fundamentalismus antwortet, dem Huntington in die Hände spielt, zeigt sehr schön ein Zitat des mittlerweile 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, George W. Bush, aus der Chicago Tribune vom 30. Januar 2000, das Riesebrodt in einer Fußnote aufführt: "Als ich aufwuchs, war die Welt gefährlich und wir wussten genau, wer die anderen waren. Es war: wir gegen die, und es war klar, wer "die" waren. Heute sind wir nicht so sicher, wer "die" sind; aber wir wissen, es gibt sie."

An der Person George W. Bush, der aus einer beispiellos umstrittenen Wahl am Ende als Sieger hervorgegangen ist, obwohl er insgesamt weniger Wähler-Stimmen für sich verbuchen konnte als sein Gegenkandidat, wird noch etwas anderes deutlich, dass nämlich die Trennungslinien nicht unbedingt zwischen, sondern durchaus auch innerhalb der Kulturen verlaufen können. Um diese Trennungslinien aufzubrechen, muss man Struktur und Funktion des Fundamentalismus verstehen. Und dazu hat der Chicagoer Religionssoziologe Riesebrodt mit seinem Buch im Gegensatz zu Huntington einen wertvollen Beitrag geleistet.

 

  

Joachim Hirsch, Bob Jessop, Nicos Poulantzas, Die Zukunft des Staates
ISBN: 387975828X

Preis: DM 29,92/ EUR 15,30

Taschenbuch - 200 Seiten, VSA-Vlg., Hambg.
Erscheinungsdatum: 2001

 

  

Manuel Castells. Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. I: Die Netzwerkgesellschaft
ISBN:
3810032239
Preis: DM 68,26/ EUR 34,90


Gebundene Ausgabe - 500 Seiten, Leske & Budrich
Erscheinungsdatum: 2001

 

  

Hans Magnus Enzensberger (Hg.), Die Welt der Encyclopédie
Andere Bibliothek ISBN:
3821847115
Preis: DM 128,01/ EUR 65,45


Gebundene Ausgabe - Eichborn Verlag
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Enzensbergers Enzyklopädie ist nicht die Diderots. Schon durch die Auswahl werden neue Akzente gesetzt. Über diesen Punkt wüsste man gern Genaueres, auch über die zahlreichen Kürzungen innerhalb der Artikel. Doch das sind Schönheitsfehler, welche den Wert des Buchs nicht wesentlich mindern.
Den Herausgebern ging es offenbar darum, den Geist - oder besser gesagt: den Esprit - der Diderotschen "Encyclopédie" zu bewahren und ihn behutsam zu verjüngen. Das ist ihnen, alles in allem, glänzend gelungen.

 

  

ANETTE SELG/RAINER WIELAND (Hrsg.): Die Welt der Encyclopédie

Noam Chomsky, War against People. Menschenrechte und Schurkenstaaten
ISBN:
3203760118
Preis: DM 25,23/ EUR 12,90


Taschenbuch - 159 Seiten - Europa Verlag München
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Dieses Buch ist eine scharfsichtige Analyse der dunklen Seite der herrschenden weltpolitischen und ganz besonders weltökonomischen Rationalität. Schien uns letztere unter dem Signet der Globalisierung in die Zielgerade ihres endgültigen Siegs über alle gegenwärtig denkbaren alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle eingebogen zu sein, so argumentiert Chomsky, das herrschende Prinzip von Weltwirtschaft und -politik sei ruinös, weshalb sein Sieg nur vermeintlich und vorläufig sein könne.

Ruinös ist das herrschende Prinzip der Weltwirtschaft zuvörderst für die Menschen in den Ländern, die von ihren korrupten Regierungen in der Vergangenheit in die so genannte Schuldenfalle geführt wurden -- und dies nicht ohne tatkräftige und eigennützige Unterstützung derjenigen Staaten, die die Welt ökonomisch und deshalb politisch beherrschten sowie der diese Staaten selbst ökonomisch beherrschenden Konzerne. Als ebenso ruinös für die Weltgemeinschaft als ganzer diagnostiziert Chomsky die fortgesetzte Missachtung des (Völker-)Rechts insbesondere durch die von ihm deshalb als Schurkenstaat bezeichneten USA.

Die provokanten politischen Thesen des renommierten Sprachwissenschaftlers schließen unmittelbar an die Diagnosen seines letzten Buchs Profit Over People an. Schon dort hatte der Autor den Finger auf die Wunden unseres Weltwirtschaftssystems gelegt, das nach seiner Überzeugung einen Angriff auf die Demokratie sowie auf die zentralen Werte der Freiheit, der Souveränität und der Menschenrechte darstellt. Der Schlachtruf dieses Angriffs laute: "Es gibt keine Alternative."

Eine solche jedoch gibt es für Chomsky sehr wohl. Schließlich sei die sozioökonomische Ordnung "das Ergebnis von Entscheidungen von Menschen, die in von Menschen geschaffenen Institutionen wirken". Die Entscheidungen könnten deshalb widerrufen, die Institutionen verändert werden. Und wenn es sich als nötig erweise, so könnten sie auch zerschlagen und durch neue ersetzt werden. "Das haben aufrechte und mutige Menschen im Lauf der Geschichte immer wieder vollbracht." Eine Diagnose und Mahnung, die, so richtig sie ist, nach dem 11. September 2001, furchtbare Assoziationen erzeugt. Vielleicht gerade deshalb sollte man dieses Buch sehr aufmerksam studieren.

 

  

Ahmed Rashid, Taliban. Afghanistans Gotteskrieger und der Dschihad
ISBN: 3426272601

Preis: DM 38,92/ EUR 19,90

Taschenbuch - 400 Seiten, Droemer Knaur, München
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Als Ahmed Rashid im Jahr 2000 die englischsprachige Ausgabe seines Taliban-Buches vorlegte, da nahm die Weltöffentlichkeit die Gefahr, die von den das Land am Hindukusch großteils beherrschenden Taliban bereits damals ausging, noch nicht wirklich ernst. Afghanistan, das war ein hoffnungsloser Fall. Ein Land, das man bedauern, dem man aber kaum helfen kann. Und so schenkte man auch dem unsagbaren Unrecht nur wenig Aufmerksamkeit, das die Taliban zur Ehre Gottes tagtäglich an der eigenen Bevölkerung verüben -- Mädchen dürfen nicht mehr zur Schule gehen, Frauen das Haus nur in Ausnahmefällen verlassen. Fernsehen ist ebenso verboten wie die meisten Sport- und Vergnügungsveranstaltungen. Und an Stelle eines Rechtssystems haben die ehemaligen Koranschüler eine in der islamischen Welt einzigartige Abart der Scharia errichtet, deren Herrschaft man mit öffentlichen Hinrichtungen demonstriert. Der Zwilling der Menschen- ist die Kulturverachtung. Eindrucksvoll dargelegt im Februar 2001 mit der Sprengung der 1.800 Jahre alten Buddha-Statuen, die bis dahin weithin sichtbar das Tal von Bamian beherrscht hatten.

Die dem international-djihadistischen Netzwerk Al-Quaida angelastete Terrorwelle gegen Amerika im September 2001 und der anschließende, vom Weltsicherheitsrat einmütig gutgeheißene Feldzug der Nato gegen die Taliban hat das ärmste Land der Welt schlagartig ins Zentrum der weltöffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Und staunend entnehmen wir der exzellenten Studie des pakistanischen Journalisten Ahmed Rashid, was alles schon längst bekannt war über das Taliban-Regime. Und beschämt erfahren wir auch, wie westliche Konzerne und Regierungen unser aller vermeintlichem Interesse folgend (hier geht es vor allem um Öl- und Gasvorkommen in ehemaligen Sowjetrepubliken und den Verlauf von Pipelines) die Taliban erst in die Lage versetzt haben, aus der heraus sie nun der ganzen Welt die Stirn bieten zu können glauben.

Für jeden, der sich in Zukunft in irgendeiner Form an der Diskussion beteiligen will, wie mit Afghanistan und den Taliban zu verfahren sei, ist dieses Buch unverzichtbare Pflichtlektüre!

 

  

Pierre Bourdieu, Gegenfeuer 2. Für eine europäische soziale Bewegung
ISBN:
3896699970
Preis: DM 15,80/ EUR 8,08

Taschenbuch - 127 Seiten
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Nach Pierre Bourdieus "Gegenfeuer - Wortmeldungen im Dienste des Widerstands gegen die neoliberale Invasion" von 1998 erscheint mit "Gegenfeuer 2" eine Auswahl der wichtigsten Reden, Vorträge und schriftlichen Einmischungen Pierre Bourdieus aus den letzten beiden Jahren. Aus der systematischen Analyse der neuen weltwirtschaftlichen Ordnung, der Mechanismen, die sie beherrschen und der Politiken, die sie lenken, müsse eine grundlegend neue Sicht politischen Handelns entstehen. Diese wiederum führe zu einer europäischen sozialen Bewegung, die der ökonomischen Weltsicht entgegentritt. 

Wenn man über Europa spricht, ist es gar nicht so einfach, überhaupt verstanden zu werden. Denn das journalistische Feld, das sämtliche öffentlichen Äußerungen nach seiner typischen Logik des "alles oder nichts" filtert, verkürzt oder zurechtbiegt, versucht alle in diese unsinnige Alternative zu zwängen, der man sich zu unterwerfen hat, sobald man sich ausschließlich innerhalb der Logik des journalistischen Feldes bewegt: Entweder man ist "für" Europa und somit fortschrittlich, offen, modern und liberal; oder man ist es nicht und setzt sich damit dem Verdacht aus, archaisch und ewiggestrig, ein Anhänger Le Pens oder gar Antisemit zu sein. Als gäbe es keine andere legitime Option als die bedingungslose Parteinahme für Europa, wie wir es heute haben: ein Europa, das kaum mehr ist als eine Zentralbank und eine einheitliche Währung und das der Herrschaft des schrankenlosen Wettbewerbs unterworfen ist. Es wäre jedoch ein Fehler, zu glauben, man entkomme diesem grob vereinfachenden Entweder-Oder schon allein dadurch, dass man von einem "sozialen Europa" spricht. Die Debatten, die über ein "soziales Europa" geführt werden, haben bis jetzt kaum einen bedeutungsvollen Niederschlag in den konkreten Regelungen gefunden, die das Alltagsleben der EU-Bürger bestimmen, etwa in den Bereichen Arbeit, Gesundheit, Wohnen, Altersrente etc., während Direktiven in Sachen freier Wettbewerb das Angebot an Gütern und Dienstleistungen tagtäglich aufs Neue grundlegend verändern und in aller Schnelle die nationalen öffentlichen Dienste zerschlagen, ganz zu schweigen von der Politik, welche die Europäische Zentralbank ohne jede Rücksicht auf einen demokratischen Entscheidungsprozess verfolgen kann. Man kann durchaus eine europäische "Sozialcharta" ausarbeiten und zugleich die Löhne niedrig halten, soziale Rechte abbauen und Protestbewegungen repressiv begegnen etc. Der Aufbau Europas ist derzeit ein Sozialabbau. 

..."Pierre Bourdieu ist Professor für Soziologie am College de France, Paris. Seine Mitautoren sind an verschiedenen französischen Universitäten und Forschungs-
einrichtungen tätig und langjährige Mitarbeiter der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Actes de la recherche en sciences sociales".

  

 

Francois Chesnais,
Tobin or not Tobin. Eine internationale Kapitalsteuer.
ISBN: 3896699997
Preis: DM 15,80/ EUR 8,08

Taschenbuch - 122 Seiten
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
In den 70er Jahren schlug der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger James Tobin vor, eine Steuer auf Transaktionen aus dem Devisenmarkt zu erheben. Die Zusammenbrüche der Finanzmärkte in einigen asiatischen Ländern, die Drohung, Finanzkapital aus den Ländern Lateinamerikas abzuziehen, und die Misserfolge des Internationalen Währungsfonds haben dazu geführt, dass die soziale Bewegung Attac (Association pour une taxation des transactions financieres pour l'aide aux citoyens) in rund zwei Dutzend Ländern deren politische Durchsetzung betreibt. Francois Chesnais analysiert das globale Finanzsystem, verortet darin den Stellenwert einer Transaktions-Steuer und benennt das Für und Wider der Tobin-Steuer in der aktuellen wirtschafts- und sozialpolitischen Diskussion.
Es sind die Pensionsfonds und die Kapitalanlagegesellschaften und nicht die Regierungen, die über den Ausgang diverser Devisenschlachten entscheiden. Der Zeithorizont der FinanzakteurInnen beschränkt sich dabei unter Umständen nur auf wenige Stunden. Eine Steuer auf Devisentransaktionen würde die Profite aus spekulativen Tages- und Wochengeschäften schmälern. Längerfristige Finanztransaktionen, die Gegengeschäfte zu Transaktionen im Zusammenhang mit dem internationalen Handel und produktiven Auslandsinvestitionen sind, würden dadurch keineswegs beeinträchtigt. Die Tobin-Steuer würde den Umfang des Devisenmarktes einschränken, ohne ihn lahm zu legen. Sie würde präventiv wirken, da kurzfristige Transaktionen zur Nutzung geringer Währungsdifferenzen unrentabel und destabilisierende Angriffe auf Währungen ökonomisch unattraktiv würden.
In technischer Hinsicht wird das weltweite Verrechnungssystem durch eine begrenzte Zahl von Sondergesellschaften, die "International Clearing Houses" (zum Beispiel Euroclear, Cedel und Switch in London, Chips in New York) gewährleistet. Die Erhebung der Tobin-Steuer wäre direkt am Handelsplatz machbar. Eine Einführung der Steuer setzt voraus, dass sich alle Länder, auf die sich die Devisengeschäfte konzentrieren, also die G7-Staaten, Hongkong und Singapur daran beteiligten.
Das deutsche "Attac Netzwerk zur demokratischen Kontrolle der Finanzmärkte" arbeitet an der Analyse und politischen Aufbereitung wesentlicher Probleme der Finanzmärkte und konzentriert sich auf drei Aufgaben:
1. die Einführung einer flexiblen Devisentransaktionssteuer, der Tobin-Steuer
2. die Schließung von Offshore-Zentren und Steuerparadiesen
3. die Kritik und Abwehr der rot-grünen Pläne zur Privatisierung der Altersvorsorge.
Denn das rot-grüne Konzept für eine Rentenreform stärkt auch die Kapitalanlagegesellschaften. In einer Situation des Kapitalüberflusses wird durch (Teil-)Privatisierung der Alterssicherung weiteres Geld in die Finanzmärkte verlagert. 

 

   

 

 

Kevin Bales, Die neue Sklaverei.
ISBN: 3888972647
Preis: DM 44,00/ EUR 22,50

Gebundene Ausgabe - 381 Seiten
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Neuerdings hat mit der Sklaverei eine als abgeschafft geltende Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ungeahnte Wiederauferstehung erlebt. In ihrer neuen Prägung macht sie alte Bilder von Baumwollpflückern in den Südstaaten der USA geradezu nostalgisch: immerhin war dort der "Besitz" von Menschen noch mit juristischen Skrupeln und Kosten verbunden. Aus solcher Verantwortung sind die modernen Sklavenhalter weitgehend entlassen. Nach vorsichtigen Schätzungen leben derzeit 27 Millionen Menschen weltweit in einem Abhängigkeitsverhältnis, das vollkommene Beherrschung zum Zwecke wirtschaftlicher Ausbeutung bedeutet. Ohne Lohnzahlung und immer der Willkür des "Eigentümers" ausgesetzt, schuften diese neuen Sklaven, nur mit dem Nötigsten versorgt, auf unbestimmte Zeit. Oft genug sind sie Wegwerfware, ihre "Entsorgung" bedeutet häufig Tod.

Kevin Bales hat die betreffenden Länder bereist und kennt seinen Forschungsgegenstand aus eigener Anschauung. Er zeigt dabei, dass die neue Sklaverei (die besonders in Brasilien und Thailand vorkommt) kein lokal abgegrenztes Phänomen ist, sondern mittelbar oder direkt im Weltmarkt aufgeht. Hierin sieht der in Surrey lehrende Soziologieprofessor den Hebel für Gegenmaßnahmen: sobald es kein einträgliches Geschäft mehr sei, bestünde kaum noch Anreiz, Menschen zu versklaven.

 

   

 

 

Alex Demirovic (Hrsg.),
Komplexität und Emanzipation
Kritische Gesellschaftstheorie und die Herausforderung der Systemtheorie 
Niklas Luhmanns

ISBN: 3896914944
Preis: DM 48,51/ EUR 24,80

Taschenbuch - 349 Seiten - Westf. Dampfboot, Mst.
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Luhmanns Systemtheorie gilt heute vielen als die Einlösung des Anspruchs auf die Theorie der Gesellschaft und dient als Grundlage einer verbreiteten Zeitdiagnostik. Dem Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie steht die Systemtheorie entschieden ablehnend gegenüber. Durch eine enorme Steigerung des Komplexitätsniveaus und des Abstraktionsgrades seiner Theorie versucht Luhmann nicht zuletzt, kritische Gesellschaftstheorie als historisch obsolet erscheinen zu lassen. Die darin liegende Herausforderung wollen die Beiträge des vorliegenden Buches ernst nehmen. Kritisch gehen sie der Frage nach, ob die Ansprüche der Systemtheorie überzeugen. Verschiedene Theoreme Luhmanns werden auf ihr Anregungspotenzial für die kritische Gesellschaftstheorie hin überprüft. Es schreiben Michael Weingarten, Michael Greven, Christoph Görg, Hans Jürgen Bieling, Daniel Barben, Klaus Müller, Kirsten Huckenbeck.

   

 

 

 

Hans Jürgen Bieling, Flexibler Kapitalismus. 
Analysen - Kritik - Politische Praxis

ISBN: 3879758301
Preis: DM 39,80/ EUR 20,35

Taschenbuch - 320 Seiten - VSA-Verlag, Hamburg
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Einiges deutet darauf hin, dass der Kapitalismus am Beginn des 21. Jahrhunderts sukzessive sein »neues Gesicht« zu erkennen gibt.
Jedenfalls werden die Konturen eines flexiblen, finanzmarktgetriebenen Entwicklungsmodells sichtbar, das über ansehnliche Wachstumsdynamiken, aber auch über erhebliche Desintegrations- und Krisenpotenziale verfügt.


   

 

Buchtitel

 

Hilde Wagner, Interventionen wider den Zeitgeist.
Für eine emanzipatorische Gewerkschaftspolitik im 21. Jahrhundert.

ISBN: 387975831X
Preis: DM 39,80/ EUR 20,35

Taschenbuch - 300 Seiten, VSA-Verlag Hamburg 
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
»Den Gewerkschaften sind in dieser Gesellschaft kultureller Erosionen neue Funktionen in der Verteidigung unterdrückter und vielfach zerfaserter Interessen zugewachsen. Sie müssen sich mit der Umstrukturierung der betrieblichen Realität und der Vertretungsmacht in dieser Realitätsdimension gleichzeitig darauf einstellen, dass die Interessen der außerbetrieblichen Lebenszusammenhänge ihr gesellschaftspolitisches Mandat erheblich erweitern werden.

Auf keiner dieser Ebenen, ob es nun betriebsnahe Tarifpolitik ist oder politische Bildungsarbeit oder die Mitbestimmungsproblematik über wirtschaftliche Vorgänge, wird künftig eine strategische Lösung möglich sein, die den Blick vom gesellschaftlich Ganzen abziehen und auf das isolierte Besondere konzentrieren kann. ... Gesellschaftstheoretische Reflexion in Zusammenhängen berührt das gewerkschaftliche Existenzinteresse.« (Oskar Negt)

 

   

Buchtitel Wagner (Hrsg.), Interventionen wider den Zeitgeist

 

Barbara Ehrenreich, Arbeit poor.
ISBN 3888972833
Preis: 37,00/ EUR 18,92

Gebundene Ausgabe - 253 Seiten, A. Kunstmann Verlag, München
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Warnung: hervorragendes Buch. Aber: falls Sie nicht über ein gut angelegtes Vermögen verfügen (oder wenigstens keine Kinder haben): die Lektüre könnte Ihnen den Schlaf rauben, das Essen vermiesen oder zumindest nachhaltig die Stimmung trüben!

Ein Buch in der Tradition berühmter Sozialreportagen: jetzt, wo langsam die Rechnung präsentiert wird für viele Hypes der 80er- und 90er-Jahre, beginnen Berichte von der sozialen Front wieder ein Publikum zu finden.

Ein Buch als Panorama: die Autorin hat in mehreren Bundesstaaten der USA gearbeitet und in mehreren Berufen: als Altenpflegerin, Putzfrau, Kellnerin und im Verkauf. Alles zu niedrigsten Löhnen. Und es ist ihr nur unter großen Mühen -- manchmal auch gar nicht -- gelungen, von diesem Geld zu leben.

Ein Buch, das ins Herz der Gegenwart trifft: Ehrenreich hat den Geschmack jenes Lebens versucht, das auch hierzulande viele Politiker der rechteren Mitte gern verordnen möchten. Ehrenreich berichtet dabei aber über weit mehr als über Kellnern und Putzen. Arbeit poor handelt von etwas, das Sie betrifft und mich, jeden, der sich durch Arbeit ernähren muss: nämlich vom weltweiten und ganz allgemeinen Verfall des Preises für die Ware menschliche Arbeitskraft.

Ein Buch mit einer deutlichen Warnung: was unten geht, geht bald auch in der unteren Mitte und noch weiter oben: zwei gute Gehälter reichen bekanntlich bereits heute in den USA gerade so zum Leben, wenn Kinder zu erziehen sind. Und, ganz klar, was in den USA Sache ist, kommt auch zu uns. Der ergänzende Essay über Niedriglohnjobs in Deutschland von Horst Afheldt zeigt, wo wir bereits jetzt angelangt sind.

   

 

Noam Chomsky, Wirtschaft und Gewalt
ISBN 3934920101
Preis: 48,00 DM/ EUR 24,52

Taschenbuch - 438 Seiten, Klampen-Verlag, Lüneburg
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Ein Klassiker der Politik- und Ökonomiekritik wird wieder aufgelegt: Chomskys grundlegende Studie über das jahrhundertealte Ausbeutungsverhältnis der sogenannten Ersten Welt zur Dritten. Mit der Eroberung und Unterwerfung Amerikas vor über fünfhundert Jahren begann das gnadenlose Aussaugen der Armen dieser Welt durch die europäischen Eliten, im Kolonialismus wurde es als System eingerichtet. Die sogenannte Neue Weltordnung hat dem Ganzen zwar einen neuen Anstrich gegeben, an der empörenden Praxis aber nichts geändert.

Autorenporträt
Noam Chomsky hat seit den sechziger Jahren unsere Vorstellungen über Sprache und Denken revolutioniert. Zugleich ist er einer der schärfsten Kritiker der gegenwärtigen Weltordnung und des US-Imperialismus. Der heute 71-Jährige ist als "der einflussreichste westliche Intellektuelle" und als "der bekannteste Dissident der Welt" bezeichnet worden.

   
 

Mario Candeias/ Frank Deppe (Hrsg.) 
Ein neuer Kapitalismus
ISBN - 3879758107
Preis: 32,80 DM/ EUR 16,77

Taschenbuch - 285 Seiten, VSA-Verlag, Hamburg
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Die Diskussion über die Periodisierung des Kapitalismus kann nur den Produzenten von Fast-Food-Politik als brotlose akademische Kunst erscheinen. Es waren immer die klügsten Köpfe – auf der Linken wie auf der Rechten –, die Politik eingeordnet haben in die grundlegenden ökonomischen und gesellschaftlichen Umbruchprozesse.

Konsens ist: Die Epoche des Fordismus/Taylorismus ist Mitte der 70er Jahre zuende gegangen. Umstritten ist, ob mit einem erneuten Schub der Durchkapitalisierung der Gesellschaft und der Internationalisierung der Produktion bereits ein postfordistischer Kapitalismus entstanden ist.

Ist also das, was die Linke als Deregulierung kritisiert, ein neuer Typus von ökonomisch-politischer Steuerung? Steckt hinter der Auflösung des fordistischen Normalarbeitsverhältnisses ein neues Akkumulationsregime? Ist die »Verschlankung des Staates« eine Durchgangsform zum neuen Typ des Wettbewerbs- und Sicherheitsstaates? Ist Globalisierung nur der oberflächliche Ausdruck einer neuen internationalen Hegemonie zwischen den Metropolenstaaten unter der Dominanz der USA? Schließlich: Ist die Neue Sozialdemokratie von Blair und Schröder Protagonist des Systemumbaus? Diese Fragen werden in dem vorliegenden Buch kontrovers diskutiert.

Autorenporträt
Frank Deppe -1941. Professor für Politikwissenschaften in Marburg. Arbeitsschwerpunkte: Politische Theorie, soziale Bewegungen, europäische Integration. Zahlreiche Veröffentlichungen.

 

     

 

Michel Foucault, Dits et Ecrits - Schriften
Band I 1954-1969
Herausgegeben von Daniel Defert und François Ewald
unter Mitarbeit von Jacques Legrange
Aus dem Französischen von Michael Bischoff, Hans-Dieter Gondek und Hermann Kocyba

ISBN - 3518583115
Preis: 98,00 DM/ EUR 51,00

Taschenbuch - 1070 Seiten, Suhrkamp Verlag
Erscheinungsdatum: 2001

Kurzbeschreibung
Die vierbändige Ausgabe der Schriften – Dits et Ecrits – umfaßt, in vollständig neuer Übersetzung, sämtliche zu Lebzeiten Michel Foucaults publizierten Aufsätze, Interviews, Vorworte und Reden. Dieser Teil seines Werkes, der hier zu entdecken ist und spannende, überraschende Funde bereithält, steht in Einfluß und philosophischer Bedeutung gleichberechtigt neben seinen Büchern. Die vollständige und genau dokumentierte Ausgabe der Schriften leistet ein Doppeltes: zum einen versammelt sie Vorarbeiten und erste Entwürfe der publizierten Werke, zum anderen zeigt sie in eindrucksvoller Weise Foucaults Versuch, die historisch-philosophischen Analysen seiner umfangreichen Werke in pointierter Form für eine Diagnose der Gegenwart fruchtbar zu machen. Die hier versammelten Texte zeigen, wie philosophisches Denken als aktuelles und zugleich politisches Denken ernst zu nehmen und die Philosophie als gesellschaftliches Engagement neu zu verorten ist. Der erste Band der Schriften umfaßt sämtliche kleineren Schriften aus dem Zeitraum von 1954 bis 1969, die im Umkreis von Foucaults frühen epistemologischen Arbeiten, der umfassenden Analyse der Geschichte des Wahnsinns und der epochalen und wirkmächtigen diskursanalytischen Studie Die Ordnung der Dinge entstanden sind.

   

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